Nun ist es also am Montag wieder einmal so weit, mein zweites Betriebspraktikum steht an. Lange habe ich überlegt, wo ich denn hingehen soll. Nachdem mich meine Mutter dann mit wie immer einleuchtenden Argumenten davon überzeugt hat nicht ein Praktikum an einer Schule zu machen, das würde ich ja auch zu Hause erleben, stand ich wieder da ohne Idee. Und mir fiel auf, das ich eh keinen Praktikumsplatz finden würde, der meinen eigentlichen Berufswunsch entspräche.
Dann habe ich überlegt, worn hättest du denn einfach mal Spass? Spass und Praktikum müssen sich ja nicht ausschließen. Also kam mir die Idee:
Kartographie!

Schön und gut, jetzt hatte ich wieder eine Aufgabe, nämlich heraus zu finden, wo es eigentlich noch Kartographen in Reinkultur gibt, also nicht nur welche, die alles am Computer machen, sondern auch noch selbst zeichnen. Nach einigen Nachforschungen stellte ich dann fest, das nur noch beim Landesvermessungsamt NRW in unserem Bundesland eben jene Kartographen existieren. Der einzige Hacken an der Sache war, das das LVA in Bad Godesberg liegt (Bonn). Gute 100km von meinem Wohnort entfernt. Aber da man einem wohlgesonnene Verwandten in Köln wohnen hat, die bereit sind für zwei Wochen ein sich selbst aufpumpendes Bett ins Puzzlezimmer zu stellen, war auch dieses Hindernis überwunden.
Und so stehe ich am Montag um 9.00 Uhr Ortszeit vor den Toren des Landesvermessungsamtes und warte der Dinge, die da komme.

Gestern wars dann endlich so weit, endlich wurde ich 18. Wobei, man freut sich ja da so die ganze Zeit drauf, aber so viel ändern tut sich ja auch net. Ausser das die Eltern dann doch zugeben, dass es bei ihrer Meinung und meinem Senf dazu jetzt auch ein Grau anstatt nur Schwarz und Weiss gibt. Daran muss man sich erstmal gewöhnen. Vorher hat man sich ja schon im großen und ganzen daran gehalten was die Eltern einem sagten, doch jetzt auf einmal... sagen die Eltern: "Kind du bist doch jetzt erwachsen!".
Aber wir haben gestern nett gefeiert mit der Mischpoche und schöne Geschenke gabs auch. Da ist an erster Stelle die selbst gemachten Fotoalben von meiner Mama, die den Titel haben Natascha (natürlich nich wirklich) "on 45". Bei Fragen nach der Bedeutung wenden sie sich an Supatyp, ich habs mir zwar erklären lassen war aber noch zu müde das ganz zu verstehen. Und um weiter mit den Geschenken zu machen, meine Tante und mein Onkel schenkten mir einen Zen-Zimmerbrunnen. Ich wollte schon immer einen haben, wusste aber nie so recht ob es nicht durch die Gestaltungsprüfung meiner Eltern fallen würde, aber das is ja jetzt eh Grau. Also hab ich mich riesig gefreut. Wie ja schon bei Supatyp erwähnt gabs auch Fight Club die DVD und zwei Bücher, eins über Schliemann und das andere von Schlegel, der Historiker als rückwärts gerichteter Prophet. Von meinem Süssen gabs beim Aufwachen eine Decke voller roter Herzchenballons (seufz) und vier Mangas.
Doch so im Nachhinein ein wirklich schöner Geburtstag!