Diesen Monatg erzählte mir meine Freundin Tina ganz stolz von ihren Wochenendaktivitäten. Diesmal war es kein Festival oder irgendeine Party mit ulkigen Leuten. Nein. An besagtem Wochenende verbrachte Tina ihre Zeit damit weiter an ihrer Präparation eines Pferdeschädels für unsere Biologiesammlung. Ja, sie ist fast 19, und nein sie nimmt keine Drogen. Tina hat einfach Spass an sowas. Nebenbei sorgt sie sich auch rührend um unser Schulskelett, dem immer mal wieder ein paar Körperteile abhanden kommen, die Tina dann aber wieder zurück bringt und neu befestigt. Dank einer freundlichen Spende von seiten Tinas Digicam kann ich sogar Bilder zeigen.
Als erstes muss natürlich ein großer 100 Liter Topf her, die Knochen passen ja nicht einfach in jeden Kochtopf. Tina also mit 100 Liter Topf, Gasbrenner, Wetterfesterkleidung im Garten ( wozu hat man Großeltern, die die Enkel in ihren Hobbies unterstützen?), am Samstag hier noch um ca. 15 Uhr.

Um ihre Anstrengungen auch würdigen zu könne, so sahen die beiden Oberkiefer vorher aus

Da es aber an diesem Wochenende schon ziemlich kälter war, als an diesem Montag, dauerte es natürlich ein wenig bis Tinas Hexenkessel seine Betriebstemperatur erreicht hatte. Heraus kam, dass Tina geschlagene 4 Stunden im Garten stand und ihre Knochen köcheln ließ.

Doch schließlich war auch dieser anstrengende Teil der Präparation geschafft. Tina konnte ihren Pferdeschädel aus seinem Bade holen. Leider gingen dabei ein paar Zähne verloren. Aber ich bin mir sicher wenn Tina Heinz (unser Schulskelett) wieder mit seinem Bein verbunden hat, werden die Zähne auch wieder ihren Platz finden.

Ohne Zähne sehen die gereinigten Knochen dann so aus:

Es stellt sich natürlich die Frage, weshalb man die Knochen abkochen muss. Nachdem das gröbste Fleisch entfernt wurde sind immer noch Reste an den Knochen von dem Gewebe, die auch entfernt werden müssen. Und woraus besteht Gewebe größtenteils? Richtig aus Fett.
Tina schöpfte also innerhalb von 4 Stunden knapp 2 Liter Pferdeschädelfett ab.

Man könnte jetzt meinen, dass es doch nun fast fertig wäre. Irrtum. Tina hat sich schon ein Skalpell besorgt um noch die allerkleinsten und hartnäckigsten Fleischreste zu entfernen.
So verbringt die Jugend heut zu tage ihre Wochenenden. Naja Jugend? Eher wohl nur meine ganz besondere Freundin.